Wenn Sie ein Haus geerbt haben, gibt es einige wichtige Schritte, die Sie beachten sollten, um rechtlich und finanziell alles korrekt zu regeln. Hier eine Übersicht über die wesentlichsten Punkte:
Erbschaft annehmen oder ausschlagen
Frist einhalten: Sie haben sechs Wochen Zeit, die Erbschaft auszuschlagen, falls Sie diese nicht annehmen möchten (zum Beispiel bei hohen Schulden des Erblassers).
Ausschlagung erklären: Möchten Sie die Erbschaft nicht antreten, müssen Sie dies beim Nachlassgericht oder über einen Notar schriftlich erklären.
Erbschaftsteuer prüfen
Je nach Verwandtschaftsgrad und dem Wert des Hauses könnten Erbschaftssteuern anfallen. Es gibt Freibeträge:
500.000 € für Ehepartner
400.000 Euro für Kinder
200.000 Euro für Enkel
Liegt der Wert über diesen Freibeträgen, fällt Steuer an. Ein Steuerberater kann Ihnen hierbei helfen.
Haus bewerten lassen
Lassen Sie den Verkehrswert des Hauses durch einen Gutachter oder Immobilienmakler ermitteln, um einen genauen Überblick zu erhalten.
Prüfen Sie auch mögliche Belastungen wie Grundschulden oder Hypotheken.
Grundbuch und rechtliche Formalitäten
Melden Sie den Erbfall dem Grundbuchamt, um sich als neuen Eigentümer eintragen zu lassen. Dafür benötigen Sie den Erbschein oder ein notarielles Testament mit Eröffnungsprotokoll.
Falls mehrere Erben existieren, sollten Sie sich über die Nutzung oder Teilung des Hauses verständigen.
Entscheidung über die Nutzung
Selbstnutzung: Möchten Sie das Haus selbst bewohnen, sollten Sie die laufenden Kosten und mögliche Renovierungsarbeiten berücksichtigen.
Vermietung: Falls Sie das Haus vermieten möchten, sollten Sie sich über rechtliche Anforderungen und steuerliche Aspekte informieren.
Verkauf: Wenn Sie das Haus verkaufen möchten, ist eine professionelle Bewertung wichtig, um den bestmöglichen Preis zu erzielen.
Bei dieser Entscheidung hilft Ihnen ein unabhängiger Makler, der Ihnen anhand des aktuellen Immobilienwertes die Vor- und Nachteile beider Szenarien aufzeigen kann.
Kosten und Verpflichtungen berücksichtigen
Überprüfen Sie die laufenden Kosten für das Haus, z. B. Grundsteuer, Energieversorgung, Instandhaltung und Versicherungen.
Prüfen Sie den Zustand des Hauses auf Reparatur- oder Modernisierungsbedarf.
Fachleute hinzuziehen
Notar: Für die Grundbuchumschreibung und rechtliche Formalitäten.
Steuerberater: Für die Klärung steuerlicher Aspekte.
Gutachter oder Makler: Für die Immobilienbewertung oder den Verkauf.
Rechtsanwalt: Falls es Unstimmigkeiten unter den Erben gibt.
Fazit
Ein geerbtes Haus kann sowohl eine Bereicherung als auch eine Verpflichtung sein. Überlegen Sie gut, ob Sie die Erbschaft antreten möchten, und prüfen Sie alle Optionen, wie Sie das Haus nutzen oder verwalten möchten. Eine Beratung durch Experten ist oft sinnvoll, um langfristig die beste Entscheidung zu treffen.
Was tun, wenn man ein Haus geerbt hat?